Samstag, 13. Dezember 2008

Kiruna / Lappland Teil 1

Hejsan,

nun kommt der versprochene Bericht (in Teilen) vom Anfang an bis zum Schluss:

Bevor ich die Reise angetreten habe, musste ich mich ja erst einmal anmelden.
Da gab es schon einige Hin- und Hers, denn am Anfang habe ich mich erst fuer die Stockholmer-Gruppe angemeldet (du musst wissen, es gab mehrer Gruppen die von November bis Dezember fast wöchentlich hoch fahren). Doch dann habe ich gemerkt und gehört, das einige aus meinem Schwedischkurs bzw. hier von der Högskolan auch mitfahren...nur von Falun aus.
Eigentlich wollte ich diese Fahrt nicht mitmachen, da sie am 7.12.08 fuhr, und ich dort eigentlich einen Auftritt mit meinem Chor in Orsa hatte.
Aber da ich schon einige kannte, meldete ich mich um. Die Zuständigen waren erfreut darueber, da sich noch nicht viele angemeldet haben (fuer Falun).
Doch später wurde diese Gruppe, mangels Nachfrage, gestrichen.
Doch wir wurden alle zu der Gruppe aus Stockholm / Uppsala "verlagert".

So mussten wir also am 07.12.08 mit dem Zug um kurz nach halb 3 Uhr (nachmittags) nach Gävle fahren. Es waren ungefähr 15 Studenten aus Falun.
Dort angekommen, hatten wir etwas Zeit....aber wir mussten ja noch den richtigen Wartepunkt auf dem Bus, finden. Als wir ihn gefunden hatten setzte ich mich mit Melanie und Denise in eine Art Café, indem ich dann eine leckere Kanelbulla gegessen habe.
Und wie es ja so ist, hatte der Bus ca. 20 Min. Verspätung.
Da wir ja die lezten Teilnehmer waren, hatte ich schon die Hoffnung aufgegeben, einen guten Sitzplatz zu bekommen. Doch ich hatte Glueck (da ich eine der Ersten war).
Ich habe sogar noch einen Doppelplatz bekommen.:)
Insgesamt waren es ca. 60 Studenten.
Nun ging es los! Da ich ja den Doppelsitzplatz hatte konnte ich einigermassen etwas schlafen.
Während der Fahrt wurden noch die Zimmer eingeteilt und fuer die Atraktionen Infos verteilt.
Um ca. 3 Uhr nachts, bremste der Bus plötlich auf der Strasse (es war sowieso keiner Unterwegs!!!) und fuhr ein Stueck rueckwärts!!!!!
Naturlich waren gleich alle wieder hell wach. Aber die 2 Busfahrer mussten tauschen, da die Karte, die man zum fahren eines Buses hineinsteckt, fuer den einen Fahrer "abgelaufen" war bzw. die Zeit schon ueberschritten war.
Ja, und schon um 7 Uhr morgens....eigentlich kamen die anderen Gruppen immer so ca. 9 Uhr an...kamen wir in Kiruna an. Es war natuerlich noch dunkel und es schneite.
Nun bekamen wir die Zimmer im Hotel zugeteilt. Doch ich wuerde das nicht ein Hotel nennen,
da jeder Gang 1 Dusche, 2 Tolletten und 1 Gemeindschaftskueche hatte!!!!
Naja, besser als gar nichts! Ich war mit Melanie und Denise in einem Zimmer. Leider war es nicht sehr gross, aber wenigstens hatten wir jetzt Betten und keine Sitzplätze in einem Bus!
Eigenltich sollte noch eine 4. Person zu uns....aber das war unmöglich, denn es war kein Platz fuer noch ein Bett da!
Nun hatten wir Zeit auszupacken und zu Fruehstuecken!
Danach liefen wir etwas in der Stadt herum und kauften etwas fuer da Mittag und Abendessen ein. Aber ich muss sagen, mir gefällt die Stadt Kiruna mit ca. 20 000 Einwohner nicht so. Zwar gibt es schon vereinzlte schoene Ecken, aber es gibt auch viele "Plattenbauten".
Um 13 Uhr hatte ich mit ein paar anderen Studenten das Combi-Ticket gebucht.
Wir wurden an der Touristinfo mit kl. Bussen abgeholt. Nach ca. 10 Min. Fahrt,
kamen wir an einer Art Hof an. Dort wurden wir aufgeteilt und bekamen erst einmal Kleider zum anziehen wie feste Schuhe, Schneeanzug, Muetze.
Ich war in der ersten Gruppe und bekam nun mit Anderen das Schneemobil erklärt. Im ersten Moment dachte ich: "...Oh, mein Gott...und das soll ich fahren können!!!!"
Aber zum Glueck waren wir immer zu zweit auf einem Mobil. Ich war mit einer Italienerin darauf. Nachdem wir das ein zweites Mal erklären liessen, versuchten wir es. Ich sass erst hintendrauf. Am Anfang war es nicht ganz leicht, aber nach einer Weile ging es.
Und ich schaute mir die Gegend an...und sie ist WUNDERSCHOEN...man kann es einfach nicht in Worte fassen. Nach einer Weile machten wir einen kurzen Stopp und tauschten.
Nun war ich dran!!! Aber ich habe mir das viel schwieriger vorgestellt. Es war ganz gut. Zum Glueck hatten die Griffe eine Heizung und die Finger blieben warm....nur der Wind im Gesicht war eissig. Es fuehlte sich noch kälter dadurch an, wie es ohnehin schon war. Ohne Wind ca. -23 Crad!!!!
Wieder nach einer Weile hielten wir an und setzten uns alle in ein Zelt, das mitten in der Pampa war. Dort bekamen wir das schwedische "fika". Auf dem Feuer wurde eine Kanne Kaffee und eine Kanne Tee gemacht. Nur leider dauerte es eine Ewgigkeit. Und es wurde immer kälter!!!! Auch gab es kl. Kuchenstuecke...doch da wir so viele waren (die Leute von den Hundeschlitten kamen auch noch) reichte es nicht mehr.:(
Nach einer langen Pause tauschten wir d.h. die Leute von den Schneemobilen gingen zu den Hundeschlitten und umgekehrt. Nachdem wir aufgeteilt wurde, setzten wir uns auf den Schlitten. Ich war mit 2 weiteren daruf. Ganz hinten stand der Fuehrer, der die Hunde "fuehrte". Aber diese Fahrt ging nicht mehr solange wie das Mobil. Es war jetzt sowieso dunkel und man konnte nichts mehr sehen. Aber ehrlich gesagt, wollte ich nur noch heim, da während dieser Fahrt meine Hände und Fuesse eingefroren sind, sodass ich sie nicht mehr spuerte.
Da es aber zum Schluss noch zu einem Hundeschlittenstau kam, mussten wir noch länger draussen bleiben!!! Nun zogen wir uns wieder um, bezahlten und wurden wieder in die Stadt gebracht. Da leider noch welche andere mitwaren, die nicht in unserem Hotel gewohnt haben, wurde wir nicht direkt vor die Haustuere gebracht. Nachdem wir noch ein wenig gelaufen waren, waren wir endlich da...und im Warmen!!! So tauten unsere Fuesse und Hände langsam auf!
Abends konnte man noch in eine Art Bar gehen, wo es fuer uns Studenten das Bier billiger gab. Da ich aber kein Bier trinke und wir alle ziemlich fertig waren, schliefen wir schon frueh!

Am nächsten Tag standen wir wieder frueh auf, da wir um halb 9 Uhr zu der Samifamilie fuhren. Vereinzelte verschlafen und konnten so nicht mitkommen! Nach ca. 30 Min. waren wir da. Nun mussten wir noch ein gutes Steuck bis zum "Gehege" laufen. Dort wurde die Gruppe wiederum aufgeteilt. Ich war wieder in der ersten Gruppe. Wir konnten zu den Rentieren sie versuchen zu streicheln, manche fuetterten oder machten Fotos. Da es aber genauso kalt wie gestern war, waren bald meine Finger von dem fotografieren eingefroren und danach bald meine Fuesse wieder auch! Da es einige in der Gruppe waren, konnte ich nur sehr wenig verstehen.
Diese Familie lebt aber in Kiruna und hat nur auserhalb ihre Tiere. Er erzählte etwas ueber die Sami und ueber die Sprache z.B. er kann zuerst Sami (hört sich ganz anders als schwedisch an), Finnisch, Schwedisch und erst zum Schluss Englisch. Aber sein Englisch war ganz gut!
Auch ist es bei den Sami so, das bevor man heiratet, schaut (d.h. der Mann) ob die Frau auch gut in der Hausarbeit ist wie z.B. kochen, sticken und was sonst noch so anfällt. Wenn sie es kann, wird geheiratet...er sagte auch: die Liebe kommt dann danach. Also ich wäre da 100% durchgefallen, wenn die so arg auf die Hausarbeit schauen!*gg*
Nach einer Weile wurde getauscht und wir konnten unsere Fuesse am Feuer, im Zelt, auftauen. Ueberall lagen Rentierfelle, auf die wir uns setzten. Auch gab es belegte Rentierschinkenbrote und eine Art Getränk aus Rentierfett oder so. Aber jedenfall hat das Getränk furchtbar geschmeckt! Dort erzählte uns die Samifrau etwas ueber die Hausarbeit und Bräuche wie z.B. das man im Zelt nicht umhergehen darf, da man so das Feuer erzuernt, sonder bis zum Ausgang vorrutschen muss. Oder das man das Holz fuer das Feuer nicht senkrecht aufstabeln darf, sonder flach der Länge nach, da es sonst Ungleuck bringt. Vorallem ist das Feuer was "heiliges" und die Leute betrachten es oft, wenn sie im Zelt sitzen.
Wie es wieder so ist, wurden Sachen zum kaufen angeboten, wie Felle oder Sticksachen. Alles sehr schoen, aber ich brauch es einfach nicht. Erst habe ich mir ueberlegt die CD zu kaufen, aber nachdem ich die im Bus gehört habe und dort eigentlich kein Gesang sonder so etwas wie gejodel ist, habe ich sie nicht gekauft.

Nach der Fahrt fuhren wie zurueck nach Kiruna. Nach dem Essen gingen Melanie und Denise zur Combi-Tour. So hatte ich noch etwas Zeit. Ich lief in die Stadt und zur Kirche und machte noch Fotos. Um 15 Uhr fuhr ich mit dem "Minenbus" zur Mine von Kiruna. Der Bus war fast voll. Wir fuhren auch eine Weile in die Mine hinein, bevor wir ausstiegen. Dann bekam jeder einen Sicherheitshelm. Die Fuehrerin war total nett...nur leider waren es sehr viele Information. Zu Anfang schauten wir in dem untererdischen Kino einen kurzen Film darueber an!
Die Mine gibt es seit ca. 100 Jahren. Es wird dort Erz abgebaut, die am Schluss zu Pellets "geformt" werden. Das ganze war wie ein grosses Museum aufgebaut.:( Alles halt auf Tourismus! In der Mitte gab es einen gemuetlichen Raum, indem wir auch "ficka" bekamen. Kleine Kekse, Tee/Kaffee oder Oboy (Schokolade:)).
Ich setzte mich an einen freien Platz und sass brommt unter 3 Schweden. Habe nicht gedacht, das Schweden dabei waren. Ich habe Franzosen, Chinesen/Japaner, viele Deutsche, Italiener gesehen. Aber ich sass bei den Schweden. Die 3 sind ungefähr in meinem Alter und machen ein Praktikum im Krankenhaus in Kiruna (Krankenschwester oder so). Sie kamen aus Götheburg und Umeå (oder Luleå...weiss das nicht mehr so genau)
Und was hammer war, das die eine totale Ähnlichkeit mit Kristin, der Schwedin, bei der ich in Sthlm uebernachtete, hatte. Das war echt komisch!
Die waren total nett und wir unterhielten uns, bis die Café Zeit vorbei war. Zum Schluss gab es noch das Minenmuseum, das wir besichtigten. Danach fuhrern wir wieder hinaus. Doch es war auch da bereits dunkel. Hell wurde es gegen 9/10 Uhr und dunkel wurde es um 14 Uhr. Aber die Sonne war nie zu sehen...wie halt so ein Sonnenaufgang/niedergang.
Als ich wieder im Hotel war, machten wir etwas zum Abendessen und gingen gegen 9 Uhr etwas raus aus Kiruna, um die Polarlichter zu sehen. Wir standen und warteten, warteten und warteten und nix geschah. In einem Café/Hotell sagten sie uns, das der Mond zu hell war. So sahen wir keine Polarlichter:(((
Bevor wir ins Hotel gingen, sahen wir noch bei der Högskolan vorbei, da die 25 Studenten!!! dort, den Partykeller öffneten. Dort gab es auch einen Billardtisch, ein Dartspiel oder konnte einfach so tanzen. Naja, der Raum war nicht gross und eigentlich waren alle aus dem Buss dort (ausser die an der Theke standen).
Um ca. 1 Uhr gingen wir hinueber ins Hotel. Zwischen 1 und 2 Uhr nachts sollte man die täglichen Nachtsprengungen von der Mine her hören oder spueren. Aber ich habe nichts gehört oder gespuert...wahrscheinlich haben wir schon geschlafen.

So, die nächsten Tage kommen in dem zweiten Teil!
Wuensche euch noch einen schoenen Abend. Gehe nachher noch in die Kirche wegen Lucia....das ist so toll, muss euch unbedingt davon berichten...aber das ein anderes mal!

LG Silja

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